Der chronologische und der funktionale Lebenslauf

Auf Deinem Weg in die Arbeitswelt, werden Dir zwei Sorten von Lebensläufen begegnen.

In diesem Post erklären wir Dir, welches die beiden bei Bewerbungen am geläufigsten und effektivsten sind: Der funktionale und der chronologische Lebenslauf.

Chronologischen Lebenslauf

Was ist ein chronologischer Lebenslauf?

Bei diesem Lebenslauf ordnest Du Deinen beruflichen Werdegang in chronologischer Reihenfolge.

Chronologisch bedeutet, dass Du alle Informationen zeitlich ordnest. Beginne mit den ältesten Qualifikationen in aufsteigender Reihenfolge bis hin zur aktuellen Situation.

Von allen bekannten Lebenslaufmodellen, ist dieses am häufigsten und wird am besten angenommen. Das liegt nicht zuletzt daran, dass der chronologische Lebenslauf leicht zu verfassen und zu lesen ist. Die Personalabteilungen bekommen sehr viele Lebensläufe und wissen daher beim Lesen jede Minute Zeitersparnis zu schätzen.

Wie erstelle ich einen chronologischen Lebenslauf?

Berufserfahrung und Bildungsweg werden jeweils in verschiedenen Abschnitten dargestellt, die folgende Inhalte enthalten sollten:

  • Persönliche Daten: in diesem Abschnitt solltest Du Deinen Vor- und Zunamen angeben, Alter bzw. Geburtsdatum und -ort, E-Mail-Adresse, Telefonnummer, Postadresse).
  • Bildungsweg: unter diesem Punkt solltest Du zwei Arten von Qualifikationen unterscheiden: Kenntnisse, die Du über einen formalen Bildungsweg angeeignet hast und durch informelles Lernen erworbene Kenntnisse. Alle Angaben sollten mit Jahreszahl versehen sein und, wie es der Name des Lebenslaufs ausdrückt, in zeitlicher Reihenfolge geordnet sein.
    Bei der formalen Ausbildung, sollte Dein Lebenslauf alle erworbenen Titel enthalten und jeden Abschluss aufführen, den Du auf dem klassischen Bildungsweg erworben hast.
    Zur informellen Ausbildung gehören alle Kenntnisse, die Du Dir auf anderem Wege angeeignet hast. Sei es auf Grundlage früherer Anstellungen, aus Kursen, die nicht Teil Deiner Ausbildung waren, aus Fachbüchern erworbenes Wissen oder jede andere messbare Qualifikation, die Du Dir selbst erarbeitet hast.
    In beiden Kategorien solltest Du klar formulieren, welchen Abschluss Du erworben hast und in welchem Jahr. Ebenso solltest Du angeben, wie Du die jeweiligen Kenntnisse erlangt hast, d.h. ob es ein Präsenzkurs oder eine Online-Fortbildung war.
  • Sprachen: gibt an, welche Sprachen Du sprichst, und wie gut Du diese jeweils beherrscht. Wenn Du die Gelegenheit hattest, an einem Auslandsaufenthalt teilzunehmen, ist es angebracht und ratsam das anzugeben.
  • Erfolge und Publikationen: Solltest Du einen Preis oder Auszeichnung erhalten haben, erwähne das in Deinem chronologischen Lebenslauf. Das gilt natürlich auch, wenn Du ein Buch, eine Broschüre oder andere Arbeit veröffentlicht hast. Auch hier gilt es, das Jahr und auch den jeweiligen Verlag der Veröffentlichung anzugeben.

Stärken und Schwächen des chronologischen Lebenslaufs

Der chronologische Lebenslauf erlaubt Dir, Deine berufliche Entwicklung zu strukturieren und die ausgeübte Tätigkeit bei den verschiedenen Stationen darzustellen.

Zudem ermöglicht es dem Personaler genau festzustellen, für welche Unternehmen Du gearbeitet hast. Das könnte Deinem Lebenslauf Gewicht verleihen, wenn diese in der Branche einen guten Ruf haben.

Ein Nachteil dieser Darstellung ist hingegen, dass Lücken oder Brüche sofort erkennbar werden. Das kann beispielsweise der Fall sein, wenn Du häufig die Stelle gewechselt hast, längere Zeit arbeitslos warst oder in Bezug auf die Stelle recht unerfahren bist, insbesondere bei Deiner ersten Arbeitsstelle.

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Funktionaler Lebenslauf

Was ist ein funktionaler Lebenslauf?

Im Gegensatz zum chronologischen Lebenslauf, setzt der funktionale Lebenslauf auf die Ausbildung, die Kompetenzen und Kenntnisse, die Du bisher erworben hast.

Der Aufbau folgt nicht dem zeitlichen Ablauf des bisherigen Werdegangs, sondern ist nach Themen und Interessen strukturiert, die Du strategisch nach Relevanz ordnest, um die angestrebte Stelle zu bekommen.

Wie erstelle ich einen funktionalen Lebenslauf?

Das Vorgehen ist ähnlich, wie beim chronologischen Lebenslauf. Für die persönlichen Daten bleibt alles gleich. Du musst Deine kompletten Vor- und Zunamen angeben, das Geburtsdatum oder Alter und alle Daten, die der Personaler benötigt, damit er Dich leicht erreichen kann, wenn Du ausgewählt werden solltest.

Doch danach werden die Unterschiede der beiden in diesem Beitrag vorgeschlagenen Optionen deutlich.

  • Ziel: erkläre, was Du konkret von dieser Stelle erwartest. Aussagen wie: „Ich suche eine neue Herausforderung und möchte meinen Erfahrungshorizont erweitern und meine Kenntnisse weiterentwickeln“ sind ineffektiv, weil nicht klar ist, was Du wirklich willst.
    Um Eindruck zu schinden, wird beim Lebenslauf häufig eine verworrene Sprache verwendet. So wird das jedoch nicht gelingen. Schreibe lieber etwas in der Art wie: „Ich möchte Abteilungsleiter werden und meine Erfahrung aus 10 Jahren in vergleichbarer Position einbringen.”
  • Kenntnisse: hier sollten alle Kenntnisse erwähnt werden, die in Zusammenhang mit der ausgeschriebenen Stelle stehen. Wenn Du Dich auf eine Führungsposition bewirbst, ergibt es keinen Sinn, Deine Fähigkeiten als Programmierer hervorzuheben.
    Gib alles an, was Du gut kannst. Wenn Du gelernt hast Excel zu verwenden, gib an, wie gut Deine Kenntnisse sind und was Du umsetzen kannst.
    Kenntnisse sind gut entwickelte Fähigkeiten. Daher solltest Du vermeiden, über Dinge zu sprechen, die Du nicht wirklich gut kannst.
  • Erfolge: das ist die ideale Rubrik, um über Deine Erfolge im bisherigen Berufsleben zu schreiben, hier jedoch ohne ein Jahr oder Datum anzugeben.
    Zeige deutlich, welche Aufgaben Du übernommen hast, ohne dabei überheblich zu werden. Ein Erfolg könnte sein: „Steigerung der Effektivität und ein um 45% höherer Absatz von Backwaren bei Einzelhändlern”. Du solltest möglichst konkrete Angaben machen.
  • Zusatzinformation: wenn Du bisher nicht viel Berufserfahrung hast, kannst Du Aktivitäten angeben, die Dein Profil ergänzen. Erwähne die Sprachen, die Du sprichst, Prüfungen oder jede andere Erfahrung, die dazu beitragen könnte, über den funktionalen Lebenslauf Punkte beim Personaler zu sammeln.

Nun folgen Vor- und Nachteile des funktionalen Lebenslaufs:

Ein Vorteil ist, dass der Aufbau nicht so starr ist und Du Dich auf Deine Kenntnisse konzentrieren kannst, ohne Deine Erfahrung dabei in den Mittelpunkt zu stellen. Dieser Lebenslauf wird verwendet, wenn Du wenig Erfahrung hast.

Wenn es aufgrund der Stellenausschreibung jedoch erforderlich wäre, zeitliche Angaben zu Deiner Berufserfahrung zu machen, ist dieser Lebenslauf ungeeignet, da Du hier auch nicht die Möglichkeit hast, Deine Aufgaben bei den bisherigen Arbeitgebern darzustellen.

Welchen Lebenslauf sollte ich wählen?

Da Dir nun beide Arten von Lebensläufen bekannt sind: Bei der Abwägung funktionaler Lebenslauf gegen chronologischer Lebenslauf, solltest Du prüfen, welche Möglichkeiten sie Dir bieten und zur Erstellung eines Basislebenslaufs ein wenig herumspielen.

Letztendlich hängt es davon ab, welche Erfahrung Du hast und wie Du diese darstellen möchtest. Es ist auch wichtig, die Anforderungen des Unternehmens zu berücksichtigen. Die Meisten haben einen Auswahlprozess mit speziellen Anforderungen, die Du erfüllen musst, um ein geeigneter Bewerber für die Stelle zu sein.

Suche ein Gleichgewicht aus beiden Lebenslaufarten, um schneller den Job zu finden, den Du Dir wünscht.

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